Der Begriff „Bankroll“ bezieht sich auf die Mittel, die ein Wettender ausschließlich für Wetten reserviert hat. Bankroll Management ist ihr Management.
Bankroll Management
Durch die Einhaltung der Prinzipien eines ordentlichen Bankroll-Managements vermeidet man eine schnelle Pleite (Quelle: pixabay.com)
Der englische Begriff „Bankroll“ bezeichnet das Kapital, das Spielerinnen und Spieler an zum Spielen oder Wetten zur Verfügung haben. Es liegt in unserer Verantwortung, wie wir mit unseren Mitteln umgehen, aber der Erfolg im Sports Betting geht Hand in Hand mit ordentlichem Bankroll-Management (auch Money Management genannt), also der Finanzverwaltung. Bankroll-Management ist nicht streng definiert und hat keine festen Regeln – es handelt sich vielmehr um eine Sammlung allgemeiner Empfehlungen, die helfen, Gewinne zu maximieren und Verluste zu minimieren.
Trennen Sie persönliche Finanzen von Wettgeldern
Das ist wahrscheinlich das Vernünftigste, was Sie im Rahmen des Bankroll-Managements tun können. Wenn Sie das Wetten ernst nehmen, sollten Sie von Anfang an klar definieren, welche Mittel fürs Wetten vorgesehen sind, und diese strikt von Ihren persönlichen Finanzen trennen. In der Praxis können Sie das so lösen, dass Sie ein separates Bankkonto oder eine elektronische Geldbörse eröffnen, z. B. Skrill oder Neteller. So vermeiden Sie, dass Sie Gelder vermischen. Wenn Sie zu den Wettenden gehören, die einmal wöchentlich ein Spaß-Ticket für zwei Euro setzen, ist es nicht nötig, die Trennung übertrieben streng zu nehmen. Diese Empfehlung richtet sich vor allem an regelmäßige Wettende.
Verwenden Sie ein Einzahlsystem
Ein gut konzipiertes Einzahlsystem ist Teil des Bankroll-Managements. Die allgemeine Regel lautet, dass Sie nicht mehr als 5 % Ihrer gesamten Bankroll auf eine Wette setzen sollten. Dieser Prozentsatz kann natürlich individuell angepasst werden (für mehr Sicherheit können Sie z. B. 1 % verwenden). Es hängt auch stark von der gewählten Einsatzstrategie ab. Manche verwenden das sogenannte Flat Staking (alle Tipps werden mit dem gleichen Betrag gesetzt), erfahrenere Wettende arbeiten mit dem Unitsystem (auf einer Skala von 1 bis 10 je nach Vertrauen, Quote oder Value des Tipps) und eine noch fortgeschrittenere Methode ist das sogenannte Kelly-Kriterium.
Beispiel zur Veranschaulichung
Ihr Startkapital beträgt 10 000 Kč, und Sie setzen pro Tipp 5 % Ihrer Bankroll, also €20. Ihre Bankroll reicht somit für 20 Wetten. Es kann passieren, dass Sie z. B. die Hälfte verlieren und Ihr Kapital auf €200 sinkt. Was tun? Es gibt verschiedene Meinungen, wie mit dieser unangenehmen Situation umzugehen ist. Sie können mit dem gleichen Einsatz weitermachen und hoffen, dass sich die Varianz zu Ihren Gunsten wendet. Alternativ können Sie den Einsatz reduzieren und nur noch 1–2 % der Bankroll setzen. Die sicherste Methode scheint die proportionale Strategie zu sein, bei der Sie Wetten anhand des aktuellen Bankroll-Stands abgeben. Diese Methode erfordert jedoch ein gewisses Maß an Flexibilität. Worum geht es? Sie verfügen noch über €200 und setzen weiterhin 5 % Ihrer Bankroll. Das ergibt €10. Wenn Sie gewinnen und Ihre Bankroll auf €210 wächst, setzen Sie beim nächsten Tipp 5 % davon – also gerundet €10. Wie Sie sehen, müssen Sie nach jedem abgeschlossenen Tipp den nächsten Einsatz neu berechnen. Das kann sehr einschränkend sein. Sie können das umgehen, indem Sie Einsatzgrenzen definieren, bei denen Sie den Betrag anpassen. Zum Beispiel erhöhen oder verringern Sie Ihre Einsätze jeweils um 10 %, wenn sich Ihre Bankroll entsprechend verändert – bei einem Anfangskapital von 10 000 Kč senken Sie Ihren Einsatz bei €360 und erhöhen ihn bei €440. Es gibt wirklich viele Varianten, wie man die Einzahlungsstrategie anpassen kann.
Verfallen Sie nicht dem Tilt
Der Begriff „Tilt“ stammt hauptsächlich aus dem Poker und beschreibt den Gemütszustand eines Spielers, der einen großen Teil seiner Bankroll verloren hat – sei es durch eigene Fehler oder Pech – und nun versucht, das Geld schnellstmöglich zurückzugewinnen. Gerade in solchen Momenten ist es wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren und überlegt zu handeln. Am besten analysieren Sie, ob es sich um eigene Fehler oder um Varianz gehandelt hat, und legen eine Wettpause ein. Wer im Tilt-Zustand ohne Plan wettet, macht nur noch mehr Fehler und verursacht sich selbst größeren Schaden.
Wetten Sie nicht unter dem Einfluss berauschender Substanzen
Ein Problem, das viele betrifft. Der Titel sagt bereits alles. Wetten Sie ausschließlich mit klarem Kopf. Am schlimmsten ist die Kombination aus Tilt und Alkohol- oder Drogeneinfluss.
Spielen Sie nicht im Casino
Die überwiegende Mehrheit der Online Buchmacher betreibt auch ein Online Casino. Für die Wettenden genügt ein Klick, um bereits die Walzen eines Slots zu drehen. Diese Versuchung sollten Sie besser vermeiden. Im Gegensatz zum Sports Betting können Sie hier niemals einen Vorteil auf Ihrer Seite haben. Zwar ist es möglich, zufällig einen Jackpot zu treffen, aber langfristig verlieren Sie im Casino immer.
Setzen Sie ausschließlich SOLO-Wetten
Je mehr Tipps auf einem Wettschein, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass einer davon nicht aufgeht. Kein Wunder also, dass fast alle erfolgreichen Wettenden ausschließlich SOLO-Wetten abgeben. Kombi-Wetten und Systemscheine sollten Sie meiden. Natürlich, wenn Sie nur zum Spaß wetten und ein möglicher Verlust Ihnen nichts ausmacht, können Sie diesen Ratschlag ignorieren.
Fazit
Die Einhaltung der Regeln des Bankroll-Managements muss nicht schwer sein. Man muss nur verantwortungsvoll an das Wetten herangehen und es als mögliche Einnahmequelle betrachten. Die schwierigsten Momente kommen meist dann, wenn es nicht läuft. Dann versucht man, Verluste so schnell wie möglich wieder wettzumachen. Gerade dann ist es am wichtigsten, die Regeln einzuhalten! Merken Sie sich zum Schluss: Wenn Sie keine Quoten mit positivem Erwartungswert setzen – sogenannte Value-Wetten – dann wird Ihnen auch das beste Bankroll-Management nichts nützen und Sie werden im besten Fall nur breakeven sein.
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Michael Cermak
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